eHumanities - interdisziplinär
eHumanities – interdisziplinär ist ein vom Bayerischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördertes Projekt. Im Mittelpunkt stehen die Konzeption und Evaluierung neuer Hilfsmittel und die Erarbeitung von Best-Practice-Empfehlungen zum Forschungsdatenmanagement für die digitalen Geisteswissenschaften. Das Projekt wird gemeinschaftlich durch die Universitätsbibliotheken der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie durch die IT-Gruppe Geisteswissenschaften der LMU betrieben.
Projektpartner
Projektergebnisse
Im Rahmen des eHumanities-Projektes wird zu DataCite, RDMO und FDM & Digital Humanities gearbeitet. Außerdem wurden Lernmodule und Videos erstellt.
DataCite
Für eine formale Beschreibung von Daten kann auf das Metadatenmodell DataCite zurückgegriffen werden. Das Metadatenschema wird von den meisten großen Datenrepositorien unterstützt und bildet die Basis für eine DOI-Vergabe via DataCite. Folgend einige Materialien und Tools, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurden:
DataCite Best Practice Guide
Der Best Practice Guide wurde konzipiert, um eine strukturierte und normierte Beschreibung zu unterstützen. Die aktuelle Version des Leitfadens bezieht sich auf das DataCite Metadaten Schema (Version 4.4.) und wird auf Zenodo bereitgestellt.
Er kann einfach an die Bedürfnisse anderer Einrichtungen angepasst werden und viele der Empfehlungen sind allgemein gehalten.
Bayer, Christiane, Frech, Andreas, Gabriel, Vanessa, Kümmet, Sonja, Lücke, Stephan, Munke, Johannes, Putnings, Markus, Rohrwild, Jürgen, Schulz, Julian, Spenger, Martin, & Weber, Tobias. (2022). DataCite Best Practice Guide (Version 2.0). Zenodo. DOI: 10.5381/zenodo.7040047.
DataCite Metadaten Generator
Mit dem DataCite Metadaten Generator steht ein praktisches Open Source-Tool zur Verfügung, mit dem bequem DataCite-konforme XML-Dateien erzeugt werden können. Dieser Generator wurde im Projekt angepasst und um Hilfstexte erweitert, um Nutzende beim Ausfüllen der Felder mit wenig intuitiven Feldbezeichungen zu unterstützen. Der erweiterte Generator ist auch über GitHub zugänglich. Beispiele im XML-Format können über den GitHub-Account der Universitätsbibliothek der LMU eingesehen werden.
DataCite-Plugin für EPrints
Das Plugin exportiert Metadaten via OAI-PMH. Es basiert auf dem DataCite Metadaten Schema 4.1.
RDMO & DMP
Ein Datenmanagementplan (DMP) dokumentiert den gesamten für die Daten vorgesehenen Lebenszyklus. Das heißt, er beschreibt, wie mit den Forschungsdaten von der Planung der Erhebung bis zur langfristigen Archivierung oder gegebenenfalls planmäßigen Löschung umgegangen wird. Um bei der Erstellung von Datenmanagementplänen für Forschungsvorhaben zu unterstützen, gibt es den webbasierten Software Research Data Management Organiser (RDMO). Das Grundgerüst des Datenmanagementplans bilden die in RDMO enthaltenen Fragenkataloge. Die Fragen weisen auf verschiedene Aspekte hin, die für das Erstellen von Datenmanagementplänen berücksichtigt werden müssen. Die Fragebögen orientieren sich dabei an den Vorgaben der Forschungsförderer. Folgend einige Materialien und Tools, die im Rahmen des Projekts entwickelt wurden:
Datenmanagementpläne für die Nutzung in RDMO auf GitHub
Die folgenden Datenmanagementpläne sind nun über RDMO-GitHub frei verfügbar:
- EU Horizon 2020 Anträge
- DFG Anträge:
- Chemie
- Editionswissenschaften
- Fachbereich „Alte Kulturen“ (Archäologie, Alte Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Klassische Philologie, Altertumswissenschaften)
- Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Die Vorlagen wurden einrichtungsunabhängig gestaltet, wichtige einrichtungsspezifische Informationen sollten aber unbedingt ergänzt werden. Dies kann einfach über „Find & Replace” entsprechend der Anleitung in der Dokumentation geschehen.
Lernmodul: Datenmanagementpläne & RDMO auf studOn
Der Kurs stellt RDMO vor und beschreibt dessen wichtigste Funktionen. Der Kurs ist unter der CC BY 3.0 Lizenz nachnutzbar.
Schnellstartanleitung RDMO an der LMU
Die Schnellstartanleitung richtet sich an alle, die RDMO zur Erstellung von Datenmanagementplänen nutzen wollen. Sie wurde mit Blick auf die RDMO-Instanz der LMU erstellt, sollte aber für die meisten RDMO-Instanzen hilfreich sein. In der LMU-Instanz kann aber auch ein eigener Account angelegt werden. Die Schnellstartanleitung basiert auf der von RDMO selbst bereitgestellten Anleitung.
DCC-Themes
Die vom Digital Curation Center (DCC) erarbeiteten 14 DCC-Themes beschreiben Thematiken, die in jedem Datenmanagementplan abgedeckt werden sollten. Hierzu gehören unter anderem die Daten- und Dateiformate, die Langzeitverfügbarhaltung der Daten oder die Frage nach den Rechten am Geistigen Eigentum. Entsprechend sollte jedes DMP-Werkzeug Hilfestellungen haben, die diese Aspekte behandeln. Die DCC-Themes werden standardmäßig von DMPOnline und von DMProadmap verwendet, um allgemeine, nicht Fragebogen-spezifische Informationen bereitzustellen, die einfach in neue Vorlagen integriert werden können.
Das Projekt eHumanities – interdisziplinär erarbeitete im Rahmen des Arbeitspaketes „Transferierbarer Datenmanagementplan“ deutsch- und englischsprachige Hilfetexte entsprechend der DCC-Themes, die so beispielsweise direkt in DMProadmap verwendet werden können. Der fachliche Fokus liegt hierbei auf den (digitalen) Geisteswissenschaften.
Die Hilfetexte wurden in allgemeine und fachspezifische Informationen aufgeteilt, da dies ein einfaches Zusammenstellen und Kombinieren der benötigten Informationen ermöglicht. Für einige DCC-Themes gibt es keine eigenen fachspezifischen Texte, da es keine sinnvolle Aufteilung von allgemeinen und spezifischen Hilfen gibt. Dies ist etwa bei den Texten zur Budgetplanung und zur Rollenverteilung der Fall. Bislang wurden die Domänen-spezifischen Texte in vier grobe Kategorien eingeteilt:
- Geschichte, Altertumswissenschaften und Kunstgeschichte
- Sprach- und Literaturwissenschaften
- Sozialwissenschaften
- Erziehungswissenschaften und Psychologie
Mit Blick auf die stetig wachsende Zahl von Unterstützungsangeboten und Richtlinien für das Forschungsdatenmanagement können die gesammelten Informationen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Hilfetexte nach den DCC-Themes zum Download:
RDMO
Mehrere bayerische Einrichtungen stellen für ihre Forschenden eine RDMO-Instanz (Research Data Management Organiser) zur Erstellung von Datenmanagementplänen bereit:
- RDMO@UBT stellt den Angehörigen der Universität Bayreuth eine lokale Instanz von RDMO zur Verfügung. (Mehr Informationen).
- Die RDMO-Instanz der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wurde im Rahmen des Projekts eHumanities – interdisziplinär eingerichtet. In der zweiten Projektphase wird außerdem an einer Multisite-Instanz gearbeitet, um auch kleineren bayerischen Einrichtungen die Nutzung von RDMO zu ermöglichen.
- Auch die RDMO-Instanz der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde im Rahmen des eHumanities – interdisziplinär-Projekts eingerichtet.
- Die Max Planck Digital Library betreibt für Wissenschaftler*innen der Max-Planck-Gesellschaft eine RDMO-Instanz.
A Community-driven Collection and Template for DMP Guidance facilitating Data Management across Disciplines and Funding
Mitglieder des Projektes eHumanities – interdisziplinär haben an der Publikation mitgearbeitet und insbesondere die Beispiele zur Geo-Linguistik (anhand des VerbaAlpina-Projektes) für die multidisziplinären Empfehlungen beigetragen.
Die Vorlage für DMP-Leitfäden bietet eine gemeinsame Stuktur für DMP-Leitfäden. Diese soll die Erstellung von DMPs über verschiedene Disziplinen hinweg, die Bereitstellung von Best Practices und Konsequenzen für einige wichtige Datenmanagementthemen erleichtern.
Lernmaterial
Im Rahmen des Projektes wurden Lernmodule und Videos als Open Educational Resources entwickelt.
Lernmodule auf studOn
YouTube-Kanal „Forschungsdatenmanagement Bayern“
Auf dem YouTube-Kanal „Forschungsdatenmanagement Bayern“ stehen Videos zu folgenden Themen bereit:
Unterstützungsmaterial in der Beratung
Im Rahmen des Projektes werden Handreichungen und Checklisten für die Beratung von Forschenden entwickelt.
Erstellung eines Service-Portfolios zur FDM-Vermittlung in der Graduiertenausbildung
Die Vermittlung von grundlegenden und fachspezifischen Kenntnissen im Bereich Forschungsdatenmanagement (FDM) ist mittlerweile eine erwartete Komponente in größeren Forschungsprojekten, insbesondere in Graduiertenkollegs und Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Diese Handreichung basiert auf Überlegungen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ein unterstützendes Portfolio für Schulungsangebote für Graduiertenkollegs aufzubauen. Das Vorgehen ist in erster Linie für Forschungsreferate, Drittmittelstellen und FDM-Beratungsstellen interessant, die Forschende beim Thema FDM-Vermittlung im Antragsprozess unterstützen möchten.
Krömer, Cora & Rohrwild, Jürgen. (2021). Erstellung eines Service-Portfolios zur FDM-Vermittlung in der Graduiertenausbildung (Version 1). Zenodo. DOI: 10.5281/zenodo.5572331.
FDM-Handreichungen
Im Rahmen des eHumanities – interdisziplinär-Projekts werden FDM-Handreichungen zu folgenden Themen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert:
FDM an der Einrichtung
- Unterstützung an der Einrichtung
- Service-Matrix Schulungen
Antragshilfen
- DFG:
- FDM im DFG-Antrag
- Fachspezifisches FDM im DFG-Antrag
- FDM im SFB-Antrag
- FDM im GRK-Antrag
- EU
- FDM im Horizon-Europe-Antrag
- FDM im ERC-Antrag
Weitere Hilfen
- Repositorien
Die Handreichungen werden im GitLab des FAU Competence Center for Research Data and Information bereitgestellt.
Krömer, Cora & Rohrwild, Jürgen. (2022). FDM-Handreichungen (Version 1). URL: https://gitlab.rrze.fau.de/cdi/labs/literacy/proposal-self-service.
Workflows für das Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Digital Humanities an der LMU München
Ziel der Workflows ist es, die Beratung im Bereich Forschungsdatenmanagement für die (digitalen) Geisteswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu vereinheitlichen und zu regulieren. Folgende Bereiche werden dabei abgedeckt:
- Bereich 1 – Kontaktaufnahme mit Datenproduzierenden
- Bereich 2a – Antragstellung des DH-Vorhabens
- Bereich 2b – Umsetzung des DH-Vorhabens, FDM-spezifischer Anteil des DH-Vorhabens
- Bereich 3 – Veröffentlichung der Forschungsdaten
- Teilbereich – Metadatenanreicherung
Für jeden Abschnitt des Workflows stehen jeweils eine grafische Darstellung sowie eine ausführliche Prozessbeschreibung zur Verfügung. Die Prozessbeschreibung deckt den Anwendungsfall für die geisteswissenschaftlichen Fakultäten an der LMU ab, kann aber auch angepasst beziehungsweise erweitert werden und an anderen Einrichtungen beziehungsweise für weitere Disziplinen eingesetzt werden.
Servicestelle FDM-DH et al. (2021). Workflows für das Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Digital Humanities an der LMU München (1.0). Zenodo. DOI: 10.5281/zenodo.5031602.
FDM & DH
Folgend einige Ergebnisse des Projektes, die sich spezifisch mit dem Forschungsdatenmanagement in und für die digitalen Geisteswissenschaften auseinandersetzen:
Servicestelle FDM-DH
Forschungsdatenmanagement für Digitale Geisteswissenschaften an der LMU
Die Servicestelle FDM-DH ist ein Angebot der IT-Gruppe Geisteswissenschaften (DH Kompetenz- und Datenzentrum) und der Universitätsbibliothek der LMU.
Workflows für das Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Digital Humanities an der LMU München
Ziel der Workflows ist es, die Beratung im Bereich Forschungsdatenmanagement für die (digitalen) Geisteswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu vereinheitlichen und zu regulieren. Folgende Bereiche werden dabei abgedeckt:
- Bereich 1 – Kontaktaufnahme mit Datenproduzierenden
- Bereich 2a – Antragstellung des DH-Vorhabens
- Bereich 2b – Umsetzung des DH-Vorhabens, FDM-spezifischer Anteil des DH-Vorhabens
- Bereich 3 – Veröffentlichung der Forschungsdaten
- Teilbereich – Metadatenanreicherung
Für jeden Abschnitt des Workflows stehen jeweils eine grafische Darstellung sowie eine ausführliche Prozessbeschreibung zur Verfügung. Die Prozessbeschreibung deckt den Anwendungsfall für die geisteswissenschaftlichen Fakultäten an der LMU ab, kann aber auch angepasst beziehungsweise erweitert werden und an anderen Einrichtungen beziehungsweise für weitere Disziplinen eingesetzt werden.
Servicestelle FDM-DH et al. (2021). Workflows für das Forschungsdatenmanagement (FDM) in den Digital Humanities an der LMU München (1.0). Zenodo. DOI: 10.5281/zenodo.5031602.
Umgang mit digitalen Forschungsdaten in den Geistes- und Sozialwissenschaften (Bericht)
Leitfaden für den Umgang mit Forschungsdaten in den digitalen Geisteswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München
An der LMU verfolgen die Universitätsbibliothek (UB) und die IT-Gruppe Geisteswissenschaften (ITG) das Ziel, Wissen für Wissenschaft und Gesellschaft über die üblichen Lebenszyklen von Projekten, Datenformaten und Software hinaus zugänglich und nutzbar zu machen. Aus diesem Grund bilden beide Einrichtungen ein Zentrum für Forschungsdatenmanagement (FDM) für die digitalen Geisteswissenschaften an der LMU. Mit dem vorliegenden Leitfaden möchte das FDM-Zentrum den Forschenden eine Orientierung für die Archivierung und nachhaltige Veröffentlichung von Forschungsdaten an die Hand geben. Damit soll eine langfristige Bewahrung der Forschungsdaten sichergestellt werden, um Forschungsergebnisse nachvollziehbar und überprüfbar zu gestalten.
IT-Gruppe Geisteswissenschaften & Universitätsbibliothek der LMU München (Hrsg.). (26. September 2022). Leitfaden für den Umgang mit Forschungsdaten in den digitalen Geisteswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) [Version 1.1]. München. DOI: 10.5282/ubm/epub.93361.
Veröffentlichungen
- Vorträge und Poster
- Projektberichte
- Pressemitteilungen
- Veröffentlichungen über eHumanities – interdisziplinär
Abstract: Böker, Elisabeth et al. (2021). Forschungsdaten.info – FDM-Angebote für die Geisteswissenschaften auf einen Blick. FORGE 2021: Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften – Mapping the Landscape – Geisteswissenschaftliches Forschungsdatenmanagement zwischen lokalen und globalen, generischen und spezifischen Lösungen (FORGE2021), Köln. DOI: 10.5281/zenodo.5379574.